Story

Er war das Symbol für eine der größten menschengemachten Umweltkatastrophen des vergangenen Jahrhunderts: der Aralsee. Nachdem seine Hauptzuflüsse, der Syrdarja und Amudarja, zur Bewässerung des “weißen Goldes” auf die Baumwollfelder Usbekistans und für die Landwirtschaft Kasachstans umgeleitet worden waren, trocknete der einst viertgrößte Binnensee der Erde von 1960 an dramatisch aus. Der See verlandete, nur wenig mehr als zehn Prozent seiner Wassermenge blieb übrig. Etwa seit 2005 verhindert der Kok-Aral-Staudamm am Kleinen Aralsee das Versickern des Wassers in der Steppe. Und mit dem Wasser kommen auch die Menschen wieder.

Produktion

45-minütige TV-Reportage “Das kleine Wunder vom Aralsee”, ein Film von Rita Knobel-Ulrich

Auftraggeber

NDR, Länder, Menschen, Abenteuer

Drehort

Kasachstan

Drehzeit

2012

Dienstleistungen für die TV-Produktion
  • Vorab-Recherchereise
  • Recherche von Protagonisten und Storyline
  • Drehplanung entsprechend den Vorstellungen der Regisseurin
  • Inhaltliche und terminliche Abstimmung von Drehplan mit Gegebenheiten vor Ort
  • Briefing der Protagonisten zur Produktion
  • Planung von Logistik undTransport, On-set-Organisation
  • On-set-Abstimmung zwischen Protagonisten und Team
  • On-set-Übersetzung und Dolmetschen

Dr. Rita Knobel-Ulrich über die Zusammenarbeit

Ich habe mit Edda zusammengearbeitet, als ich in Kasachstan einen Dokumentarfilm für das deutsche Fernsehen gedreht habe. Sie hat gute Verbindungen in die Verwaltung und im ganzen Land, so dass wir alles drehen konnten, was wir wollten.

Sie kennt Kasachstan und die Region in Mittelasien (Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan) sehr gut, spricht fließend Russisch, Deutsch und Englisch und hat ausgezeichnete Verbindungen, um Dinge umzusetzen. Wir waren mit dem Zug unterwegs, mit Boot auf dem Aralsee, sind mit Geländewagen auf Wüstenstraßen 3.000 Kilometer durch Kasachstan gefahren, und sie hat die Reise hervorragend organisiert.

Mittelasien ist für ausländische Journalisten kompliziert, aber sie hatte auch für schwierige Situationen immer eine Lösung. Daher kann ich sie sehr empfehlen.

Dr. Rita Knobel-Ulrich

Produzentin, NDR

Bachyt, der kirgisische Nomade © Edda Schlager
Der NDR über den Film

Der Aralsee war das Symbol für eine der größten menschengemachten Umweltkatastrophen des vergangenen Jahrhunderts. Nachdem seine Hauptzuflüsse Syrdarja und Amudarja zur Zeit der Sowjetunion zur Bewässerung des “weißen Goldes” auf die Baumwollfelder Usbekistans und für die Landwirtschaft Kasachstans umgeleitet worden waren, trocknete der einst viertgrößte Binnensee der Erde dramatisch aus. Der See verlandete.

Er verfügte nur noch über wenig mehr als zehn Prozent seiner ursprünglichen Wassermenge und zerfiel in den Großen und den Kleinen Aralsee. Fischerdörfer lagen nun kilometerweit vom Ufer entfernt. Vielen Familien war die Lebensgrundlage entzogen und sie verließen die Region. Die Bilder von Fischkuttern, die wie gestrandete Wale auf dem Sand liegen, gingen als beredtes Zeugnis menschlicher Hybris um die Welt.

Dann geschah ein kleines Wunder. Etwa seit 2005 verhindert der Kokaral-Staudamm am Kleinen Aralsee das Versickern des Wassers in der Steppe. Was der Syrdarja nun wieder in den See einspeist, lässt den Wasserspiegel permanent steigen. Vor der Errichtung des Staudamms lag die ehemalige Hafenstadt Aralsk 150 Kilometer vom See entfernt, inzwischen ist der Abstand auf etwa 20 Kilometer geschrumpft. Und mit dem Wasser kehren auch die Menschen zurück. “Als der See verschwand, fühlten wir uns inmitten der Steppe wie in einer Bratpfanne”, erinnern sich die Fischer.

“Jetzt, da der See zurückkehrt, spürt man manchmal schon eine angenehm kühle Brise.” Schon ihre Väter und Großväter waren Fischer, sie aber mussten notgedrungen in die Stadt gehen und auf dem Bau arbeiten. Doch als sie hörten, das Wasser sei zurück, überlegten sie nicht lange. “Wo Fisch ist, ist auch Leben”, sagen sie. Aber dieses Wunder gilt nur für den Kleinen Aralsee, für den größeren Teil in Usbekistan ist bislang keine Rettung in Sicht.