Taliban-Vormarsch in Afghanistan und die Folgen für Zentralasien

von © DLF, 8 min, Edda Schlager

Kaum ziehen die NATO-Truppen aus Afghanistan ab, erobern die Taliban weitere Teile des Landes. Das hat Konsequenzen für die zentralasiatischen Nachbarn. In Tadschikistan und Usbekistan würden bereits Unterkünfte für Geflüchtete errichtet, sagte die freie Korrespondentin Edda Schlager im DLF.

Nach dem internationalen Truppenabzug aus Afghanistan haben die Taliban weite Gebiete des Landes wieder unter ihre Kontrolle gebracht.

Etwa 1.000 Soldaten der afghanischen Armee seien ins benachbarte Tadschikistan geflohen, berichtet Edda Schlager aus der Region. Nach Einschätzung der freien Korrespondetin werden die Taliban die durchlässige Grenze für Drogengeschäfte nutzen, mit denen sie sich finanzierten.

Der Nachbarstaat Usbekistan könnte eine vermittelnde Rolle in der Region übernehmen, glaubt Schlager. Staatspräsident Mirziyoyev könne sich als Moderator positionieren. Usbekistan habe schon 2018 Gespräche mit den Taliban geführt.

Spannend wird nach Einschätzung der freien Korrespondentin, wie sich China zum Taliban-Vormarsch positioniert. China habe seinen Einfluss in der Region zuletzt stark erweitert – vor allem durch den Bau von Straßen und anderen Infrastrukturprojekten.

Russland hingegen habe an Einfluss in Zentralasien eingebüßt und sei nun wahrscheinlich „wachgerüttelt“ worden, so Schlager im DLF.

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