Unterschätztes Ökosystem Steppe
Das Ende der Sowjetära bedeutete für viele Kolchosen in Kasachstan das Aus. Ganze Dörfer verfielen, die Menschen flohen auf der Suche nach Arbeit in die Stadt. Doch die intensive Landwirtschaft während der Sowjetzeit und der anschließende abrupte Zusammenbruch haben auch die Steppe und deren Tier- und Pflanzenwelt massiv zerstört. 20 Jahre nach der Unabhängigkeit Kasachstans besteht nun die Hoffnung, diesen einmaligen Lebensraum wiederzubeleben – in einem Schutzgebiet so groß wie Sachsen, weltweit einmalig in seiner Größe.
Vorreiter sind Wissenschaftler aus Deutschland, die von Wilderei bedrohte Steppen-Spezies wie die Saiga-Antilope oder Steppenkiebitz und Mohrenlerche gleichermaßen schützen und erforschen. Erst jetzt verstehen sie, wie eng die verschiedenen Arten miteinander verzahnt sind und wie komplex das Ökosystem Steppe wirklich ist. Wissenschaftler von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und der Royal Society for the Protection of Birds gingen gemeinsam mit ihren kasachischen Kollegen vom ASBK, der kasachischen Gesellschaft zum Schutz der Artenvielfalt, auf Expedition. Die Forscher beobachten Saiga-Antilopen mit Funkhalsbändern, legen Antilopen-Kälber auf die Waage, zählen Lerchen rund um Steppendörfer und treffen Dorfbewohner, die der Sowjetunion nachtrauern und die ursprüngliche Steppe noch kennen.
Liebe Edda, habe gerade Deinen Steppenbericht gehört. Schön! Und schön, daß es scheinbar weiter aufwärts geht mit der Erholung dieses Ökosystems. Wir denken immer noch oft an diese großartige, vielfältige Landschaft, in der wir uns 2008 auch ein paar Mal verloren haben. Das waren dann die schönsten Stellen…
Dir weiter alles Gute in Zentralasien und ein herrliches neues Jahr!
Matthias Fanck