Im Rahmen der Interkulturellen Woche hat mich der Verein Willkommen in Bautzen e.V. eingeladen, aus mehr als 15 Jahren Arbeit als Korrespondentin an der Seidenstraße zu erzählen. Wir nehmen Sie mit zu einer zweistündigen Reise von Bautzen nach Mittelasien. Der Weg führt von Afghanistan über die ehemaligen Sowjetrepubliken Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan und Kirgistan nach Kasachstan.

Wir möchten mit dem Publikum über Politik, Wirtschaft, Menschenrechte, Kultur und den Islam im heutigen Zentralasien diskutieren. – Wie lebt es sich in diesen Ländern? Was bewegt die Menschen dort? Wie sehen sich die Länder selbst, und wie gehen sie gerade mit Corona um? Und welche Klischees über die Region sind eigentlich grundfalsch?

Wann und wo?

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 06.10.2020, 19:30 Uhr im Steinhaus Bautzen, Steinstr. 37 statt. Wegen der begrenzten Teilnehmendenzahl durch Corona wird um Voranmeldungen unter info@willkommeninbautzen.de oder der Telefonnummer 03591-3818607 gebeten.

Während Afghanistan als ewiger Krisenherd gilt, erscheinen die zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan selten im Fokus der deutschen Berichterstattung. Schlagzeilen macht die Region Zentralasien meist mit muslimischen Extremisten, den Eskapaden skurriler Diktatoren oder Chinas Expansionsprojekt „Seidenstraße 2.0“. Zu weit weg ist die Region, zu unverständlich: Verloren irgendwo zwischen dem Nahen Osten und Russland.

Seidenstraße vom Orient zum Oxident

Dabei kann Zentralasien ungewöhnliche Antworten liefern für das Verständnis von Ost und West. Und gerade jetzt lohnt sich das genaue Hinschauen. So nähern sich die Länder derzeit auf regionaler Ebene deutlich an – ein Novum, nach Jahren strikter Separationspolitik im Zuge eigener Identitätsfindung. Die großen Medienhäuser berichten traditionell aus Moskau über Zentralasien.

Vor Ort beobachten nur zwei deutsche Korrespondentinnen das Geschehen, eine von ihnen ist die freie Journalistin Edda Schlager. Sie kommt aus Bautzen und lebt seit 15 Jahren in Almaty, dem ehemaligen Alma-Ata, in Kasachstan und bereist regelmäßig die Länder der Region. Den Abend wird Maxi Hoke vom Mobilen Beratungsteam Regionalbüro Ost des Kulturbüros Sachsen e.V. moderieren.