Kasachstan: Der Balchasch - Schicksalsbruder des Aralsees
Der ausgetrocknete Aralsee ist eine der größten menschgemachten Umweltkatastrophen. Zu mehr als zwei Dritteln ist der einst viertgrößte See der Welt mittlerweile verschwunden. Doch in Zentralasien bahnt sich schon die nächste, ganz ähnliche Katastrophe an. Auch der Balchaschsee – so groß wie Sachsen – trocknet aus. Der Grund: Die Industrialisierung in Chinas Westen.
Der wichtigste Zufluss des Balchaschsees, der Ili, kommt aus der westchinesischen Provinz Xinjang und wird dort für die Landwirtschaft und die Wasserversorgung neu aus dem Boden schießender Städte angezapft. Die Folgen für Umwelt und Mensch in Kasachstan sind schon heute besorgniserregend – das Land verödet, die Trinkwasserqualität sinkt, Bauern und Fischer verlieren ihre Lebensgrundlage. Doch Chinas wirtschaftlicher Einfluss in Kasachstan ist mittlerweile so groß, dass der Balchasch wohl geopfert wird.