Sie berichten von jahrelangen Dürren, tragen Spuren des letzten Schneesturms oder zeigen Male von verheerenden Feuern – Die Jahrringe im Holz erzählen jedoch nicht nur spannende Geschichten aus dem Leben eines Baumes, sondern verraten auch einiges über das Klima und die Umweltbedingungen der Vergangenheit.

Bäume reagieren auf Wärme, Kälte oder Trockenheit mit feinsten Nuancen im Wachstum. Kein Jahresring gleicht deshalb dem anderen, und jeder Baum entwickelt so ein eigenes Ringmuster, das seinen individuellen Standort widerspiegelt und einem genetischen Fingerabdruck nahe kommt.

Mittlerweile haben Wissenschaftler gelernt, den komplizierten Code der Bäume zu knacken. Anhand der Baumtagebücher können sie regionale Umweltbedingungen eines längeren Zeitraums, aber auch punktuelle, lokale Ereignisse präzise rekonstruieren.

Doch die Dendrochronologie liefert nicht nur eine Fülle an Informationen über Klima und Wetter der Vergangenheit, mithilfe der Baumringe ist es auch möglich, das Alter von nahezu jedem Stück Holz zu ermitteln. Bei noch lebendem Holz werden dazu einfach die Jahresringe rückwärts abgezählt.

Eine Herausforderung sind dagegen archäologische und paläontologische Funde aus totem Holz, das lange vor unserer Zeit gefällt wurde oder abgestorben ist. Aber die Dendrochronologen haben mittlerweile sogar einen Weg gefunden, selbst Holzkohle, Schnitzereien oder antiken Musikinstrumenten das Alter zu entlocken…

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