Gesichter Afghanistans – fotografiert im Mai 2007. Damals durfte ich erstmals die drei nördlichen Provinzen Afghanistans bereisen – Kunduz, Takhar und Badakhshan. Ich war damals – und bin es immer noch – nachhaltig beeindruckt. Von der rauen Landschaft, der die Menschen durch ausgeklügelte Bewässerung Getreide, Obst und Gemüse abtrotzen, von der Unsicherheit durch permanent drohende Anschläge, von der Stellung der Frau in der afghanischen Gesellschaft und der archaischen Lebensweise, auf die die Menschen vor allem in abgelegenen Regionen durch den Jahrzehnte anhaltenden Krieg zurückgeworfen sind.

Schura-Treffen im Distrikt Khwaja Ghar in der nordöstlichen Provinz Takhar. Die Schura ist der Ältestenrat eines Dorfes, einer Gemeinde oder einer noch größeren administrativen Einheit.
Mitglieder der Schura sind in Afghanistan oft höher angesehen als Polizisten.
Die Männer in Khwaja Ghar haben sich versammelt.
Wenn sich der Ältestenrat des ganzen Distrikts trifft, dürfen die Kinder nicht fehlen.
Die Kinder genießen die Aufmerksamkeit ...
... und stellen sich gern in Positur ...
... mit freundlichen Fotogesichtern.
Das täuscht nicht darüber hinweg, dass auch kleine Kinder in Afghanistan schon arbeiten müssen und teilweise viel Verantwortung für ihre Familien übernehmen. Ein kleines Mädchen im Distrikt Warsaj, Provinz Takhar.
Straßenbau in Warsaj, dem südlichsten Distrikt der Provinz Takhar, eine so genannte „Remote area“. Weder die Russen noch die Taliban sind jemals in dieses Tal am Nordrand des Hindukusch vorgedrungen.
Bauleiter Abdullah Ajisaid überwacht die Straßenbauarbeiten. Die Straße ist die einzige Verbindung zwischen der Distrikthauptstadt Warsaj und 25 Gemeinden auf dem Südufer des Warsaj-Flusses. Bisher war sie nicht mehr als ein breiter Eselspfad, wird jetzt aber ausgebaut.
Abdullah Ajisaid, 60 Jahre alt, war Mudschaheddin unter Ahmed Schah Massud, der bei einem Attentat im Jahr 2001 ums Leben kam und in Warsaj als Volksheld verehrt wird. „Ich war nur ein kleiner Kommandeur. Als wir hier Probleme mit den schlechten Wegen zwischen den Dörfern hatten, hat mich Ahmed Schah Massud vom Dschihad frei gestellt und mir gesagt, ‚Du bist jetzt für den Straßenbau zuständig’, damit die Mudschaheddin ihre Waffen und anderes Material hierher schaffen konnten.“
Die Straße wird heute mit einfachsten Mitteln ausgebaut.
Ein Mann hat seine Kuh zum Veterinär-Punkt in Warsaj gebracht.
Im Tal des Warsaj-Flusses. Die Wege zwischen den Ortschaften in der Bergregion sind weit und beschwerlich. Trotzdem legen die Bewohner sie zu Fuß zurück, um Waren von einem Ort in den anderen zu transportieren.
Lehrerkollegium in einer neu errichteten Schule in Warsaj.
Frau in Fakhar in der Provinz Takhar. Sie arbeitet als Imkerin und verdient so auch Geld für die Familie.
Nicht alle Frauen lüften so bereitwillig die Burka, wenn Fremde in der Nähe sind. Frau in Takhar.
Vor allem ältere Frauen gehen entspannter mit der Vollverschleierung um. Sie kennen noch die Zeit vor den Taliban, als in Teilen Afghanistans fast europäische Freiheiten für Frauen galten. Frau in Khwaja Ghar mit ihrem Enkel.
Für westliche Menschen ist die Burka befremdlich, für Frauen in Afghanistan gehört sie zum Alltag und wird oft als Schutz der Privatsphäre verstanden.
Straßenleben in Kunduz.
Schuster auf einem Straßenbasar in Kunduz.
Mittagspause. Der Fahrer einer Pferde-Rikscha und sein Pferd erholen sich vom chaotischen Straßenverkehr.
Frauen in den Straßen von Faizabad, der Hauptstadt der Provonz Badakhshan im äußersten Nordosten Afghanistans.
Unterwegs mit einem Trupp der Bundeswehr in der Region um Faizabad. Die Bundeswehr war hier bis Oktober 2012 stationiert. Die Mission unter anderem: Gute Kontakte zur Zivilbevölkerung herstellen.
Ein Bundeswehr-Offizier im Gespräch mit einem Dorfältesten in der Nähe von Faizabad.
Dorfältester in einem Dorf nahe Faizabad.
Kinder nahe Faizabad. Kommen Fremde ins Dorf, werden sie scheu, aber interessiert in Augenschein genommen.
Die Dorfbewohner sind den deutschen Soldaten gegenüber mal freundlich, ...
... mal eher skeptisch eingestellt.
Afghanischer Junge.
Ehrfürchtiger und erwartungsvoller Blick. Die deutschen Soldaten bringen Geschenke, meist Spielzeug für die Kinder, mit, wenn sie in die Dörfer fahren. Bewaffnet sind sie dennoch. Denn jederzeit drohen Anschläge.
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