Kasachstan: Der Balchasch - Schicksalsbruder des Aralsees

von © DRadio Wissen

Der ausgetrocknete Aralsee ist eine der größten menschgemachten Umweltkatastrophen. Zu mehr als zwei Dritteln ist der einst viertgrößte See der Welt mittlerweile verschwunden. Doch in Zentralasien bahnt sich schon die nächste, ganz ähnliche Katastrophe an. Auch der Balchaschsee – so groß wie Sachsen – trocknet aus. Der Grund: Die Industrialisierung in Chinas Westen.

Der wichtigste Zufluss des Balchaschsees, der Ili, kommt aus der westchinesischen Provinz Xinjang und wird dort für die Landwirtschaft und die Wasserversorgung neu aus dem Boden schießender Städte angezapft. Die Folgen für Umwelt und Mensch in Kasachstan sind schon heute besorgniserregend – das Land verödet, die Trinkwasserqualität sinkt, Bauern und Fischer verlieren ihre Lebensgrundlage. Doch Chinas wirtschaftlicher Einfluss in Kasachstan ist mittlerweile so groß, dass der Balchasch wohl geopfert wird.

Schiffe am Hafen von Kuigan im Ili-Delta am Balchaschsee
Fischer laden ihren Fang, den sie mit dem Auto herangefahren haben, im Kühlhaus am Hafen von Kuigan ab.
Fischer im Hafen von Kuigan
Fischerboote in einem der vielen Arme des Ili. Das Ili-Delta ist eine Oase für Fische und Vögel, die sich im Schilf gut verstecken können.
Fischer Oleg Schumacher fährt mit seinem Boot durchs mit Schilf bewachsene Delta zum Balchaschsee.
Abendstimmung auf dem Balchaschsee
In einem Dorf am Balchaschsee holt eine Frau Trinkwasser an einer öffentlichen Pumpe.
Malerische Abendstimmung am Balchasch. Für viele Männer hier allerdings ist die Fischerei alles andere als romantisch, sie ist die einzige Einkommensquelle.
Noch gibt es genug Wasser und Fisch. Zwei Fischer auf dem abendlichen Balchaschsee.
Von Wanderdünen bedroht ist das Dorf Bach-Bachty südlich vom Balchaschsee. Auf der anderen Seite des Dorfes wird Reis angebaut, der künstlich bewässert werden muss.
Akylbek Botbajew, Vorarbeiter in einer landwirtschaftlichen Kooperative, auf einem der künstlich bewässerten Reisfelder.
Akylbek Botbajew an einem Schieber, der das Wasser in den Knälen zur Bewässerung der Reisfelder reguliert.
Durch Kanäle wird der Reis bewässert. Per Hand werden sie von Schilf freigehalten.
Südlich vom Balchaschsee liegen in unmittelbarer Nähe Wüste und bewässerte Felder nebeneinander.
Der Ili fließt aus China nach Kasachstan und in den Balchaschsee. Er ist der wichtigste Zufluss und stellt rund 80 Prozent des Wassers, das in den Balchasch fließt, bereit.
Dünen zwischen den Flussarmen im Ili-Delta. Durch das trockene Klima herrscht eine hohe Verdunstung. Auf jede Veränderung reagiert das Ökosystem um den Balchaschsee hoch sensibel.